Asche und Phönix

Asche und Phönix

Klapptext

>>Das hier ist wie eine Rakete, die einmal gestartet ist und jetzt die Atmosphäre verlässt. Die Wirklichkeit verlangt, dass sie irgendwann wieder am Boden aufsetzt und alles so ist wie zuvor. Aber ich will immer weiter fliegen, höher hinauf zu den Sternen, so schnell und so weit es nur geht.<<
>>Das will ich auch. Und wir fliegen ja längst. Wenn du dich umdrehst, kannst du die Erde nicht mehr sehen.<<
Da blieb sie stehen, schmiegte sich an seinen Oberkörper und küsste ihn. Er schmeckte nach Asche genau wie sie.

 
Inhalt
Ruhm -Parker Cale kann nicht ohne ihn, was er sicherlich dem ungewöhnlichen Erbe seines Vaters zu verdanken hat. Mit den Glamour Filmen ist er zum großen Jungstar geworden. Doch Parker hat andere Vorstellungen davon, wie sein Leben verlaufen soll, vor laufenden Kameras bricht er mit seinem Vater. Zurück im Hotel überrascht er Ashe, die als Taschen- und Hoteldiebin –in seiner Abwesenheit während der Filmpremiere-  auf eine beachtliche Beute gehofft hat.

Der Handel scheint einfach, sie schmuggelt ihn unbemerkt an Reporter und Fans vorbei, er zeigt sie nicht an.

Gemeinsam versuchen sie der Horde zu entkommen. Doch die Flucht bleibt nicht eine Flucht vor der Presse schon bald ist es, etwas anderes was ihnen folgt, etwas unheimliches, gefährliches. Quer durch Frankreich beginnt ein Kampf um Leben und Tod.

 

Meinung

In dem Einzelband Asche und Phönix  webt Kai Meyer mal wieder gekonnt Fantasy und Realität in einander und verwischt die Grenze zwischen Fiction und Fakt.
Sowohl Ashes als auch Parkers Perspektive kommen zum Zug, auch wenn ihre Gefühls- und Gedankenwelt eher mager ausgebaut wurde.
Ashe wird als hübsche, sehr mutige und unheimlich toughe junge Frau dargestellt, die eine nicht ganz einfache Vergangenheit und ein Fabel für Polaroidfotografie hat. Auch wenn ihre Familiengeschichte kaum Thema ist und nur halb herzig angerissen wird, ohne weiter aufgeklärt zu werden, würde man als Leser doch eher eine misstrauische, verschlossene Seite an ihr erwarten, doch stattdessen ist sie Parker gegenüber erstaunlich offen und vertrauensvoll, sodass sich zwischen ihnen schnell eine unerschütterliche Liebesbeziehung entwickelt.
Parker der überall in England auf großen Filmplakaten zusehen ist und sich vor Fans kaum noch retten kann, flieht vor dem Ruhm von dem er, durch das Erbe seines Vaters gleichzeitig abhängig ist. Zu Beginn scheint er linkisch und weltfremd zu sein, doch auf ihrer Flucht die zunächst als Flucht vor Paparazzi beginnt und dann zur Flucht vor etwas grausamen, unbekannten, das einer Art Fluch und mit Parkers Vater tun zu haben scheint, wird, entwickelt sich Parker weiter zu einer starken, zielorientierten Persönlichkeit mit einem ausgeprägten Beschützerinstinkt Ashe gegenüber.
Auf ihrer Flucht quer durch Frankreich kämpfen sie um Leben und Tod und wer ihnen folgt hinterlässt eine Spur aus Leichen, Menschen, die auf alle möglichen abstrusen Arten umkommen und deren Tode ausgiebig beschrieben werden.

Unter anderem wird auch Goldfrey, der zwar nur eine kleine Nebenrolle als Hausangestellter hat, aber mir fast die liebste Person ist, nicht verschont. Er ist blind lässt sich, aber nicht die Freude am Leben nehmen und besitzt ein großes Herz in das er Ashe und Parker schließt.

Das Ende ist wenig überraschend, alles in allem liest sich das Buch recht schnell, und das Cover ist wunderschön, doch ich finde es ist ein schwaches Kai Meyer Buch bei dem es mir schwer fiel einen emotionalen Zugang zu den Protagonisten zu finden.

Kai Meyer
Kai Meyer studierte Film und Theater, volontierte als Journalist bei einer Tageszeitung und war Redakteur für Kultur und Vermischtes, bevor er sich 1995 ganz auf das Schreiben von Büchern verlegte.

Er hat schon über 50 Bücher veröffentlicht, darunter auch Bestseller, wie die Akardien-, Merle-, oder die Wellenläufer-Trilogie, von denen es in rund 30 Sprachen Übersetzungen gibt.

 
Fazit
Ein schwaches Kai Meyer Buch, das gewohnt genial durchwoben mit Fiction ist, bei dem aber der emotionale und Tiefgründige teil ein wenig zu kurz kommt. Doch auch ein schwaches Kai Meyer Buch ist immer noch lesenswert.

 

Infos
Erschienen: November 2012
Verlag: Carlson Buchverlag
Format: Gebunden
Umfang: 464 Seiten
ISBN: 978-3551582911
Preis: 19,90 Euro
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 14 Jahre

 

 

3 Sterne